Heute hab ich es ganz gemütlich gemacht. Bin durch die Stadt geschlendert, hab in der Sonne gefaulenzt, und in der Markhalle, in der Feskekôrka und im Fantasyladen gestöbert.
Anders als sonst ging es beim Check-in und beim Boarding heute ruck-zuck, keine Viertelstunde und ich sitze schon auf dem Sonnendeck.
Die „Fischkirche“„Feskekôrka“An der Markthalle: schief gemauert oder optische Täuschung?
Der Morgen fing ganz gut an, es war schon angenehm warm und sonnig. Dann wurde es noch wärmer und noch sonniger, am Nachmittag kam dann zu der Wärme noch ein kräftiger Gegenwind dazu und manche kleine (natürlich nicht asphaltierte) Strassen waren sehr schlecht. Anstrengend. Im letzten Drittel zogen sich die Kilometer wie zäher Kaugummi dahin. Vor einer Brücke dachte ich noch: Bei dem Wind sollte ich besser meine Mütze ein- da kam auch schon ein Windstoß und die Mütze landete neben einer eingezäunten Autobahn. Keinerlei Chance über den Zaun zu klettern um die Mütze zu holen. SCH…ADE!
Also kroch ich ohne Mütze weiter bis Alingsås.
Im Zug nach Göteborg verstellte sich dann mein Navi auf Arabisch, und ich musste somit mit dem Handy in der Hand meinen Weg zum Hotel finden.
Es scheint mir fast, als ob mir alles sagen will: Es reicht. Und in einem gewissen Sinn stimmt das auch. Es waren zwei sehr schöne Wochen, bis auf ein paar Schauer an den ersten Tagen trocken und warm. Die Unterkünfte und Restaurants haben gepasst (na ja, bis auf das winzige „Hauptgericht“ in Hjo) Zeit sich allmählich wieder auf den Weg in den Süden zu machen. Morgen noch durch Göteborg schlendern, dann geht es am Nachmittag auf die Fähre nach Kiel.
Der letzte Fahrtag. Die ganze Strecke bis Göteborg war mir zuviel, also kürze ich von Alingsås mit dem Zug ab. Es bleiben aber immerhin doch noch über 100 km.
Heute war es wieder eine schöne Strecke, hat sich ziemlich eben angefühlt. Es gab eigentlich nur zwei nennenswerte Anstiege: vom Vättern auf die umgebende Höhe, und ein Hügel nach Skövde. Dieser zweite Anstieg war am Anfang ungewöhnlich gleichmäßig und gar nicht so steil. Als ich dann die Böschungen rechts und links sah war mir aber klar: Ich befinde mich auf der ehemaligen Trasse einer Schmalspurbahn. Dieser Anstieg fuhr sich also auch ganz bequem.
Ich komm grad aus dem Spa mit Sauna und traditionellem Baderitual (sich mit Salz abreiben und dann Wasser mit Schälchen aus dem Brunnen schöpfen und sich abspülen). Lundsbrunn ist schon seit dem 18. Jh. ein Wasserkurort. Heute nicht mehr so glanzvoll wie wohl vor 100 Jahren, war aber doch sehr schön.
Ein letzter Blick auf den Vättern Weit und ebenÜber den Hügel ganz im Hintergrund muss ich nochErntezeit In Skövde
Die heutige Etappe ist mit 75 km eher kurz – ich werde mich allerdings trotzdem recht früh auf den Weg machen, denn für das Ziel ist das Spa-Paket mit anschließendem Dreigangmenü schon gebucht.
Die ersten zwei Drittel waren heute im Wald. Kein dichter, dunkler, sondern eher ein lockeres, lichtes Waldgebiet. Dann machte sich die Nähe des Vättern bemerkbar und Weizenfelder dominierten. In Forsvik querte ich den Götakanal, der hier den höchsten Punkt hat und die Schleuse mit dem höchsten Hub. Da konnte man mehr Deutsch als andere Sprachen hören. Auch sonst waren heute im Gegensatz zu den letzten Tagen recht viele Deutsche unterwegs.
Während ich in der ersten Woche Wolken als potentielle Regenbringer eher mit Argwohn betrachtete, sind sie jetzt willkommene Schattenspender.
So rot sah es heute am Wegesrand oft ausEin kleiner SeeGötakanal: gleich kommt ein BootDie alte Hubbrücke ist von 1813Am Ufer des VätternGleicher Standort, andere Richtung
Im Hafen von Hjo
Nachdem mir das als „Hauptgericht“ serviert wurde, habe ich das Restaurant gewechselt ….…. und wurde mit dem hier für weniger als den halben Preis satt.
Heute fahre ich in Gegenrichtung der Vätternrunde. Im ersten Teil meide ich allerdings die etwas größere Strasse von Askersund bis Karlsborg und fahre durch das Hinterland.
Die Unterkunft ist grad mal 300 Meter vom „Depå Hjo“ entfernt, eine Verpflegungsstation bei der Vätternrunde, bei der es traditionellerweise Lasagne gibt.
Heute war die Landschaft etwas offener als in den beiden letzten Tagen, die Hügel waren flacher, die Äcker etwas länger. In der zweiten Hälfte wurden die Abstände zwischen den Anstiegen jedoch wieder kürzer, so dass es einige Höhenmeter zu bewältigen galt, insgesamt waren es aber doch weniger als in den beiden letzten Tagen.
Das Wetter ist schön, tagsüber vielleicht 20 bis 23 Grad und meist sonnig – ich bin froh, noch nicht wieder zurück zuhause bei 35 Grad zu sein.
In Askersund bin ich jetzt zum dritten Mal. Zum ersten Mal durchgefahren auf dem Weg zum Nordkap, zum zweiten Mal bei der Vätternrunde 2022 und jetzt. Der Ort hat ungefähr die Größe von Kandern, ist aber noch touristischer geprägt. Ich habe das Gefühl, es gibt hier alleine schon mehr Eisdielen als gestern Restaurants insgesamt – und gestern war der Ort sogar noch größer.
Nach der Ankunft habe ich zuerst mal das gemacht was der Titel sagt: „Bara bada bastu“ – so hieß der schwedische Beitrag zum diesjährigen Eurovision Song Contest — „Einfach in die Sauna gehen“. Hat gut getan.
Ich habe oft die Radroute „Seerosenweg“ gekreuzt. Hier hab ich mal endlich welche gesehen.Einfach so auf dem Feld – ohne ZaunAchtung ZiegenEin Feld mit KleeAskersund liegt am Alsen – dieser ist mit dem Vättern verbunden.Abend im HafenSchweden lieben alte Strassenkreuzer
Heute nähere ich mich wieder bekannteren Gegenden. Durch den Zielort sind wir schon mehrfach durchgekommen – Auf der Fahrt zum Nordkap 2018 und die Strecke der Vätternrunde führt seit 2021 auch durch Askersund.