Wir hatten ja eigentlich gedacht gestern schnorcheln zu gehen aber manchmal kommt es dann doch anders wie gedacht. Zudem wir ja extra hier rausgekommen sind um uns im Corcovado Nationalpark der Tierbeobachtung hinzugeben. Bisher haben wir es ja vermieden die Eintrittspreise in den Nationalparks zu zahlen aber der Corcovado stand hoch auf unserer Liste. Nachdem wir gefrühstückt hatten und mit Michaele gequatscht hatten, der uns ein paar hilfreiche Tipps gab was hier wirklich gut ist stand der Plan fest. Am Nachmittag eine Tour in den Golfo Dulce Forest Reserve und am anderen Tag dann Schnorcheln.

Aber wir hatten bis 14:30 noch etwas Zeit, die wir uns mit einem Spaziergang in die Stadt Aguijitas vertreiben wollten. Also los rein in die Schuhe und los gedackelt. Ara’s, lustige bunte Vögel, wunderschöne Blumen die ich nur von den heimischen Blumenhändlern kenne, aber in klein und als Zimmerpflanzen und sogar unser schöner Baum im Garten der so rosafarbene Blüten hat stand hier noch in voller Pracht und Blüte. Was man alles sieht wenn man sich so umschaut ist beeindruckend und natürlich immer wieder die kleinen Begegnungen mit Menschen die den Weg kreuzen. Da waren 2 Mädels (eine aus Köln und die andere aus Heidelberg), der fiel kurz nachdem sie hinter uns her kamen eine schwarze Schlange auf den Weg oder einen Lebenskünstler, eigentlich aus Chile stammend der hier vor Corona ankam und nun gestrandet ist. Der sammelt auf der ganzen Welt Steine die er dann bearbeitet und daraus kleine Schmuckstücke herstellt. Wo der nicht schon alles war und interessant war das er z.b. Lapislazuli aus verschiedenen Ländern hatte, die wenn man sie denn mal so zusammen sieht alle unterschiedlich blau sind.

Und dann ging es um 14:30 zu unserer Tour los. Da keine weiteren Besucher kamen, waren wir tatsächlich nur zu zweit was die ganze Sache um so spannender machte da die komplette Aufmerksamkeit uns galt. Wir fuhren einen recht abenteuerlichen Weg ins Reservat und dort angekommen Empfang uns erstmal absolute Stille ausser den Naturgeräuschen. Irre, absolute Ruhe. Nachdem wir dann ein paar Gummistiefel verpasst bekommen hatten (Grund: wenn wir in der Nacht dann die Frösche beobachten, kann es sein das wir Schlangen begegnen, denn wo es Frösche hat da hat es auch Schlangen..Aha!), einen schönen Spazierstock und dann ging es auch schon los..unsere erste Station war das Faultier. Zielsicher würde es gesichtet und dank einem mega Teleskop konnten wir es gut erkennen. Leider schlafen die ja soviel, den Namen haben sie ja nicht umsonst. Weiter ging es und die Spuren des Vortrages waren noch gut sichtbar. Tapire….die nächste Station waren die Kolibris. Wie ich es auch schon bemerkt hatte, lieben die Kolibris eine bestimmte Pflanze und davon gab es hier im Reservat reichlich und daher summte und brummte es nur so von den kleinen putzigen Vögeln. 50 verschiedenen Arten gibt es und 15 davon leben hier im Reservat und wir konnten es dann auch gut beobachten, es waren tatsächlich viele unterschiedliche unterwegs. Und von weitem hörten wir schon die Brüllaffen. Siehe da, wir mussten wirklich nicht lange warten und dann kam ein ganzer Clan durch. Kapuzineräffchen mit einer ordentlichen Geschwindigkeit. Irgendwas aber beunruhigte sie, denn es kam immer wieder zu Schreiszenen, wo es dann hieß evt. bemerken sie eine Gefahr. Unser Guide ging dann auch zurück und wir mit. Er roch und meinte, hmm es riecht hier nach bis Boa constrictor, evtl. haben sie das bemerkt. Oha, das kann ja heiter werden….aber sie ließ sich nicht blicken… eigentlich Schade! Dann setzen wir unseren Weg fort und konnten Papageien, einen Spideraffen (den größten den es hier gibt, mit langen Armen und 4 Fingern), Agutis, Schmetterlinge beobachten bevor es dann zu den Fröschen ging. Die Dämmung setzte dann ein und dann dauert es ja keine 10 min. und es ist dunkel. Bewaffnet mit Taschenlampen und einer gehörigen Portion Respekt ging es dann zum Wasser. Gehört hatten wir sie schon längst, eindringlichen tock tock Laute…wir konnten auch gleich 3 Frösche ausmachen und es ging dann langsam im Match weiter bis es hieß, äh da ist sie ja. Ohje die 🐍 und was für eine. Die giftigsten die man hier so antreffen kann und die auch tödlich ist. Aber sie war am anderen Ufer, friedlich eingekringelt und wir hielten uns auch fern von ihr. Dann ging es weiter und ein schöner grüner Frosch mit roten Augen konnte ausgemacht werden, mitten in einem Strauch. Ich hätte das nicht erkannt, der gleicht ja dem Blatt wie kann man sowas erkennen? Naja, wir hatten Glück unseren Guide zu haben der das konnte. Und dann ging es zurück, auf und ab zumeist auf modrigen, rutschigen Pfaden. Da war man auch nochmals froh die Gummistiefel gehabt zu haben. Einen Verwandten vom Waschbären konnten wir noch sehen, hoch im Baum kletternd und von uns unten angeleuchtet. In der Ranger Station wieder zurück waren da noch 2 Burschen und es hieß dann erstmal warten. Es war nur noch eine schmale Mondsichel zu erkennen und nebendran ganz deutlich die Venus. Unser Guide kannte sich auch da oben ganz gut aus und stellte das Fernrohr 🔭 so ein, dass wir die Venus mit 3 kleinen Monden sehen konnten sowie den Saturn. Wow….und dann kam noch das Highlight…auf einmal hörten wir es rascheln und die Ranger leuchteten in den Bananenwald und siehe da ein Tapir. Es stellte sich heraus es war die Tapir Mama und dann kam noch ein Junges dazu. Die waren friedlich und frassen so vor sich her. Echt eine mega Überraschung. Wir konnten sie auch eine Zeit beobachten bevor wir dann zum Abendessen zu einer Farmer Familie fuhren, wo es ein typisches Abendessen (Casado mit Reis, roten Bohnen, Hühnchen, Salat, Kartoffeln und Yuca Gemüse) gab. Das war richtig lecker zubereitet und zum Abschluss ein kleines Eis. Anschließend würden wir zurück gefahren, abenteuerlich diese Straßen hier. Ausgewaschen und bei Nacht erst recht schwer zu befahren. Aber das war ein schöner Tag und wir plumpsten einfach nur noch ins Bett.