Alle Wege führen ... wieder zum Nordkap

Monat: Juli 2018 (Seite 2 von 3)

Tag 30: Hochgebirge am Meer

Gut das wir nicht ins Zelt gegangen sind. In der Nacht zog nochmal ein Regen durch und eine Regenankunft ist keine lustige Sache mit dem Zelt. Einige Kleider inkl. meine Schuhe mussten heute morgen noch trocken geföhnt werden. Aber nachdem wir gut gefrühstückt hatten und die ersten blauen Himmelstückchen zu sehen waren sind wir ganz beschwingt in den vorletzten Tag gestartet. Und was für ein schöner Tag er geworden ist. Entschädigung pur für den gestrigen Regentag. Der beste Freund, der liebe Wind war zwar auch wieder da, aber ab heute auch ok. Denn hier haben wir Ihn ja auch erwartet, an der Küste bei freiem Zugang, sprich wo kaum ein Baum oder Strauch oder Berg ihn abhalten könnten.

Oft bin ich heute mit offenem Mund gefahren, so traumhaft schön war es. Und so besonders. Kaum ein paar Meter über Meereshöhe aber alpine Landschaft zur Linken oder auch mal mittendrin, wenn wir eine Landzunge mittendurch überquerten. Und daneben das Meer, traumhaft schön.

Wir haben uns auch Zeit gelassen, das musste heute einfach mal sein. Zum Mittag auf einem Rastplatz mit tollem Meerblick haben wir uns unsere letzte Notration gekocht und hinterher gab es noch einen Kaffee. Das haben wir das einzige mal so gemacht, war aber heute passend.

Das Tunneln war interessant, besonders der Nordkaptunnel. Sehr speziell zu fahren. Wir haben uns warm angezogen für die Abfahrt, immerhin ca. 3,5km lang und die ging bis auf -212m Meereshöhe, wow. Und dann das ganze wieder hoch. Bei einer Luftfeuchtigkeit gefühlt von über 100%. Puh wir kamen da dampfend wieder hoch…..Ich musste so lachen. Herrlich. Aber sehr irritierend die Geräusche der Autos. Die Lautstärke extrem und vor allem die Ortung waren nicht einfach…Alles in allem echt ein Erlebnis. Muss ich aber nicht oft haben?

Ach und die kleinen winzigen Weiler….und in Honningsvåg selber ist es richtig schön.

Wir haben auf unseren Touren bisher ja immer Hotelzimmer gehabt aber diesmal ist es so unterschiedlich. Die nächsten zwei Nächte sind wir nun noch in einer Jugendherberge. Und unsere Verkehrsmittel sind auch extrem unterschiedlich: Fuss, Zug, Fahrrad, Fähre, Schiff, Flieger.

Und Rentiere haben wir heute auch noch zu Gesicht bekommen. Ich hatte vor ein paar Tagen ganz vergessen zu erwähnen das Martin sogar ein Albino- Ren gesehen hatte.

Gerade sitzen wir in einem Restaurant und lassen es uns gut gehen (lecker Fisch, wo sonst wenn nicht hier wo er direkt herkommt) und denken nun schon an morgen……

Ein paar flache Alpenpässe ( oder so ähnlich)

Die Küstenstrasse bietet heute – ganz im Gegensatz zu gestern nun bei schönstem Wetter – gute Ausblicke

Viele Buchten gibt es am Porsangerfjord

Endlich! Die Sonne glitzert auf dem Meer

Die Küstenstrasse windet sich immer weiter nach Norden

Tunnel mal andersrum – zuerst 220 Meter steil nach unten, und dann wieder 220 Meter steil bergauf. Aber jedes Auto macht im Tunnel einen Höllenlärm!

Aahh! Schön hier!

Tag 29: Ein hartes Stückchen Arbeit…

Was für ein Tag……

Grandiose Blicke auf und in die Natur, die heute alles zu bieten hatte. Unser Ziel lag ja am Porsanger Fjord und ab Kilometer 75 sind wir an der Küste entlang geradelt.

Aber es war gleichzeitig auch die anstrengendste Tour bislang. Auf den Weg haben wir uns gegen 08:45 gemacht und angekommen waren wir um 19:40. Ja es waren viele Kilometer & Höhenmeter, aber heute hat alles zugeschlagen. Massiver Gegenwind und dann kam noch der Regen. Ihr denkt wahrscheinlich solche Memmen….Aber das hat uns heute echt geschlaucht. Zumal wir durch den Wind am Morgen schon recht durchgefroren waren.

Als wir es endlich geschafft hatten nach Olderfjord zu kommen, haben wir nicht wie geplant um einen Zeltplatz angefragt hatten, sondern ob es noch ein Zimmer mit Dusche/ Bad hätte. Gott sei Dank, es gab noch eins. Und nun dürfen unsere nassen Kleider & Schuhe trocknen und wir hatten uns eine heiße Dusche verdient.

Das Restaurant hatte leider nur warme Gerichte bis um 20:00 und daher gab es für uns noch ein Stückchen Pizza und Sandwich plus Bier?.

In der Mitte der heutigen Strecke hatten wir noch einmal die Möglichkeit einzukaufen. Da morgen die Läden zu haben mussten wir nicht nur an Frühstück, sondern auch noch an die morgige Vesper denken. Und vor dem Einkaufsladen sind wir mal wieder angesprochen worden. Ein Finne war ganz neugierig, da er auch mit dem Fahrrad Urlaub macht aber eher in warmen Gebieten wie Portugal.

Was aber sehr auffällig ist, seit einigen Tagen kommen uns vereinzelt immer mal wieder Fahrradfahrer entgegen die alle vom Nordkap kommen. Mit zweien hat sich ein kleines Gespräch ergeben. Die hatten mega schlechtes Wetter gehabt. …Na mal schauen was auf uns die nächsten beiden letzten Tage wartet….

Und nach wie vor werden wir oft von Autofahrern/ Wohnmobilfahrern und auch Motorradfahrern nett gegrüßt (gewunken oder auch Daumen hoch Zeichen). Das finden wir natürlich cool….In Deutschland passiert uns das nie.

Zur Mittagszeit sind wir dutch eine 7km lange Speerzone vom Militär durchgekommen und wir mussten unbedingt Energie nachschieben. Daher haben wir in einer freien Hütte Rast gemacht, juhu dachten wir trocken und ein Sitzplatz. Wir saßen keine 5 Minuten da kam schon eine Streife angebraust und meinte wir müssen ganz schnell sein und ja nicht lange da bleiben….

Plan für Tag 30 – von Olderfjord nach Honningsvåg

Heute stehen ein paar Tunnel auf dem Programm – der größte davon ist der Nordkap-Tunnel, der das Festland mit der Insel Magerøya verbindet. Zuerst eine Abfahrt von 3 km Länge steil abwärts bis auf eine Tiefe von 212 Meter unter dem Meeresspiegel, und dann wieder 3 km hochkurbeln, mit bis zu 10% Steigung.

Gesamtstrecke: 96 km
Gesamtanstieg: 1268 m

 

Plan für Tag 29 – von Karasjok nach Olderfjord

Gesamtstrecke: 138.98 km
Gesamtanstieg: 940 m

Tag 28: Alles im Fluss

Ach hatten wir gestern am Lagerfeuer im traditionellen Sami- Zelt einen schönen Abend mit wirklich netten Leuten. Da war ein junges Pärchen aus Trier, die sind fertig mit Ausbildung bzw. Studium und haben sich einen alten Bus umgebaut und sind nun mit Hund 3 Monate unterwegs im Norden. Oder ein älteres Ehepaar aus Zittau, die haben Freunde besucht am Nordkap. Sie sprechen kein Wort englisch und sagen mit Händen und Füßen geht es auch….richtig so. Die sind seit der Wende viel gereist, finde ich toll. Und dann war da noch ein Franzose, der mit dem Schiff nach Honningsvag angereist ist mit seinem Fahrrad um nun vom Norskap bis nach Malta zu radeln. Er hat fast 5 Stunden bei schlimmsten Wind zum Nordkap gebraucht, puh hoffentlich blüht uns das nicht auch. Und dann waren noch 2 Wanderer. Die eine kam aus Neuseeland und wandert vom Nordkap den Wanderweg durch Norwegen. Pro Tag 30- 35km….und der andere Wanderer war ein junger Norweger, der möchte den gleichen Weg gehen vom Nordkap bis in den Süden und läuft ca. 20 km pro Tag. Crazy was es alles gibt und es war richtig schön bei einer Tasse Kaffee eben Geschichten auszutauschen was jeder so treibt….

Nun dafür sind wir nicht so früh ins Bett gekommen…naja die Sonne hat uns mal wieder wachgeküsst und so sind wir doch einigermaßen in der Zeit losgekommen.

Bis Kilometer 80 war die Sonne dann allerdings nicht mehr zu sehen. Es war echt toll durch die Finnmark zu radeln. So unterschiedlich die Landschaft, erst noch in der Ferne die Berge, wieder kleinerer Baumwuchs bzw. Büsche und dann später eher bei Karasjok dann sieht es aus wie im Süden, hohe Bäume..sattes Grün. Und wir sind heute daher auch der Titel ständig Flüssen gefolgt oder haben diese gekreut. Mehr wie die Tage zuvor. Und dann kam ja noch die Sonne und hat gerade die letzten 30km wieder Glitzersternchen aufs Wasser gezaubert. Einfach herrlich.

Nun noch zu den Wermutstropfen, die gibt es ja immer. Ein paar Killerbremsen und nun ganz schlimm die Mücken. Seit gestern Abend…puh. Das Zelt haben wir in Regenkleidung, Handschuhen und Moskitogesichtsnetz aufgebaut um nicht gefressen zu werden. Tja da sind die zu fahrenden Kilometer echt eine Erholung ….und trotzdem gehört Wetter und die Insekten eben irgendwie dazu, sonst wäre es nicht rund.

Morgen haben wir noch eine anstrengende Fahrt in die Berge vor uns….Daher gehe ich nun schlafen!

Das Feuerchen übrigens war das Sami Restaurant wo wir gegessen haben. Echt lecker und urig. Das Feuer denke ich ist originalgetreu aber das Essen sicher nicht? Es gab Rentier aber mit Brokkoli und Möhren.

Den Flüssen entlang

Zwischen diesen beiden Plätzen gab es tatsächlich keinen einzigen Baumstamm oder Stein für eine RastHeute waren wir immer den Flüssen entlang unterwegsam WegesrandEin richtige IdylleMückenschutz Teil 1: der MückentanzMückenschutz Teil 2: die Regenkleidung

Plan für Tag 28 – von Kautokeino nach Karasjok

Gesamtstrecke: 129.36 km
Gesamtanstieg: 657 m

 

zwischen Finnland und Norwegen

Die Schneemobiltrasse kreuzt die Strasse. Solche Kreuzungen haben wir heute haufenweise gesehen

Endlose Weiten, bedrohliche Wolken, aber zum Glück nur wenige Tropfen.

Heute macht’s Spass!

Tag 27: hyvästi Suomi!

Auf Wiedersehen Finnland!

Nachdem wir ordentlich Kraft für die letzten Fahrtage getankt haben ging es wieder sehr beschwingt heute morgen los.

Das Wetter hatte sich leider noch nicht verzogen, so dass es noch sehr kalt und teilweise auch ein bisschen feucht war. Man konnte es nicht Regen nennen, aber so ganz feiner Nieselregen falls Ihr wisst was ich meine. Gegen Mittag verzog der sich dann aber auch noch. Ja und was hat unser lieber neuer Freund gemacht? Ha der war auch da…

Trotzdem die Kilometer vergingen wie im Flug. Die Landschaft in Finnland war noch geprägt von sehr viel Wald, aber längst nicht mehr so hoher Baumbewuchs. Und in Norwegen ging dann die Landschaft in die Weite und weit am Horizont die Berge. Stellenweise kaum noch Baumbewuchs sondern eher Büschchen.

An der norwegischen Grenze beim Fotographieren sprach mit ein Deutscher an und war ganz interessiert wo wir gestartet sind und wo wir hinwollen. Er wird nächstes Jahr 50 und überlegt sich ob er evtl. auf Island Fahrrad fahren geht.

Kautokeino ist eine richtige Stadt und wir haben nun mal unser Zelt aufgeschlagen. Heute Abend soll noch auf dem Campingplatz ein Lagerfeuer angezündet werden. Alle sind herzlich dazu eingeladen, das gehen wir hin, klar doch….

Ich kann es noch gar nicht richtig glauben das wir nun in Norwegen sind und die letzten Radtage sind angebrochen. So langsam kommt die Wehmut das es nun bald zu Ende ist. SCHADE!

Wir haben dann noch mit den Fahrrädern die Stadt erkundet und noch ein Motorradpärchen getroffen aus Österreich und die waren erst neugierig. ..Wie wir das mit der Wäsche machen und wie lange Tagesstrecken wir fahren . .. Sie haben ja ganz ähnliche Platznöte wie wir und so ist es immer wieder spannend mit wem man ins Gespräch kommt.

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